Beim Öffnen meiner Augen konnte ich doch tatsächlich so etwas wie einen Sonnenaufgang entdecken, was bei mir dann gerne einen guten Startimpuls in den Tag auslöst.
Nachdem ich dann tatsächlich mein Morgenyoga vorm Bus praktizieren konnte, hat sich mein Wohlbefinden gleich nochmal verbessert.
Beim Frühstück hatte ich in meinen beiden „Pyrenäen-Büchern“ dann auch eine passende Wanderung für den Nachmittag ausgesucht und machte mich alsbald zurück auf die Straße, um bei blauem Himmel noch einen Blick zurück auf die Burg werfen zu dürfen.
Die Wanderung am „Camí de Congost de Mont-Rebei“ ging entlang am „Barranc de Pinell“ und liegt in der Nähe vom Ort „Pont de Montanana“. Bei der Wanderungsbeschreibung hatte ich allerdings den Teilsatz „ … der für schwindelfreie Wanderer ein Genuss ist“ wohlwollend überlesen.
Nach ca. 3 km begann der Weg in den direkten Schluchtenbereich und ab dort war er lediglich noch ca. 1,2 m breit und felsseitig seilversichert. Für einen schwindelfreien Wanderer ist so etwas sicherlich keinen Gedanken wert, für mich – als Person mit Höhenangst – stellte sich die Situation jedoch etwas anders dar.
Die Neugier auf einen wundervollen Blick in die weitläufige Schlucht ließ meinen Mut wachsen und ich lief auch, recht zielstrebig, immer weiter in die Schlucht hinein. Irgendwann gab es in meinem Kopf allerdings ein Umschalten und mein Unbehagen wurde präsenter.
Nach ca. 1.5 km auf dem schmalen, in den Fels geschlagenen Pfad, drehte ich um und machte mich auf den Rückweg, bei dem ich aber zugegebenermaßen an dem ein oder anderen Punkt auch etwas weichere Knie bekommen hatte. Ich war glücklich und zufrieden, als ich wieder auf dem breiten Teilstück der Tour angekommen war, reich beschenkt mit beeindruckenden Bildern.
Kurz vor der Rückkehr an den Bus begann ein heftiger Regenschauer, den ich aber zum Großteil im Bus überstehen konnte. Danach ging meine Fahrt weiter in Richtung Hochgebirge, allerdings am Ende doch weiter als ich ursprünglich gedacht.
Schnee wollte ich eigentlich erst wieder ab dem Sonntag sehen, aber es wird schon seinen Grund haben, warum ich bereits heute soweit oben angekommen bin.
