… von den Herden des Landes in Richtung Stadt

Auf nach Stockholm ?.

Eigentlich wollte ich ja erst am Freitag-Vormittag in Stockholm eintreffen, aber aufgrund der Tatsache, dass ich keinen Stellplatz reserviert habe, und die beiden Stellplätze in der Nähe vom Stadtzentrum bereits ausgebucht sind, dachte ich mir dass es vielleicht von Vorteil sein könnte bereits einen Tag früher anzureisen um bei Bedarf noch handeln zu können.

Und so ging es bereits heute Morgen von den tierischen Herden auf dem Land zu den menschlichen Herden in der Stadt – ich war echt gespannt, da bisher jeder, der schon einmal in Stockholm gewesen ist, doch sehr stark von dieser Stadt geschwärmt hat.

Auf dem Weg hatte ich noch Zwischenstopps an zwei Schlössern eingelegt, einmal das „Nynäs Slot“, welches eher ein kleines Schloßgebäude ist, dafür jedoch einen sehr ausdrucksstarken Baum in seinem Garten beherbergt, und dann noch das „Tullgarns Slot“, was schon in eine anderen Liga spielt. Das „Tullgarns Slot“ ist ein königliches Schloss, das in der Nähe von Trosa liegt. Das Schloss wurde zum Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. Heute ist das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich, von einer Besichtigung habe ich aber abgesehen – ich laufe lieber durch Naturreservate.

In meinem Navi stelle ich bei meinen Wohnmobil-Touren den Modus „Autobahnen vermeiden“ ein, somit komme ich auch immer mal wieder an schönen Stellen der jeweiligen Landstriche vorbei, die ich im Autobahnmodus niemals zu Gesicht bekommen würde.

Ca. 40 km vor Stockholm hatte ich in Google noch einmal „Tierärzte in meiner Nähe“ eingegeben, da mein gestriger Versuch eines Tierarztbesuches aufgrund des National-feiertages gescheitert war. In ca. 3,5 km Entfernung war dann auch eine Tierklinik, die zumindest nach Google-Rezessionen wohl nicht so schlecht sein sollte. Vor Ort sah das Ganze recht ordentlich aus – was sich später auch im Preis niedergeschlagen hat – aber die schwedischen Tierarzthonorare sind sowie nicht von schlechten Eltern. Dabei bin ich in den letzten Jahren schon in Deutschland der Meinung, dass die Gebührenordnung für Tierärzte einen recht erstaunlichen Aufschwung erlebt hat. Glücklicherweise hatten der Chef sowie auch die behandelnde Ärztin jeweils in Hannover studiert und waren somit der deutschen Sprache brauchbar mächtig. Und so konnten wir uns in einem Deutsch-Englisch-Mix verständigen. Sie reinigten Jana`s Wunde, rasierten das Fell um den betroffen Bereich und gaben mir noch Antibiotika für die nächsten 14 Tage mit. Die Behandlung hat mich dann doch beruhigt, zumal die Wunde gereinigt doch weitaus ansehnlicher war als mit der Salbenrückständen der vergangenen 12 Tage.

Dann ging es weiter in Richtung Stockholm und bevor ich mich versehen hatte befand ich mich auch schon zur Rush-Hour mitten in der Stadt. Wenn ich da an meine Rush-Hour-Fahrt im letzten Jahr in Paris erinnere, dann glich das hier einer Karusellfahrt auf der Kirmes.

Trotz der Mailabsage des örtlichen Stellplatzes in Zentrumsnähe, dachte ich dass ein persönlicher Besuch vielleicht noch etwas bewirken könnte, aber da war nix zu machen, der Platz war einfach voll und ausgebucht. Also fuhr ich als Alternative das City-Camping an, welches allerdings dann gleich ca. 10 km Stadtauswärts liegt, jedoch über eine recht nahe U-Bahn-Station verfügt.

Etwas Mulmiges hatte ich bei der Anfahrt ja schon im Magen, was sollte ich machen wenn auch hier kein Platz zur Verfügung stehen würde, dann wäre einmal gerade der komplette Plan für`s Wochenende zu den Akten gelegt. Aber alles gut, Platz war mehr da als wir brauchen würden, und jetzt stehen wir auf diesem Platz, zwar etwas weiter von der City weg, dafür aber auch viel schöner als auf dem Stellplatz im Zentrum.

Angekommen, abgestellt, mit der 3er Bayerngruppe als Nachbarn geplaudert, Landungsbier getrunken und gegessen – vorher natürlich noch eine Lösungrunde mit Jana gedreht.

Ja und dann hat mich gegen 21.00 Uhr doch noch der „Lemmes gepickt“ und ich bin per U-Bahn schon einmal auf Vorfahrt in die Stadt gefahren. Was soll ich sagen: der erste Eindruck bestätigt genau die Schwärmerei, die mir vorab zugetragen worden ist. Mehr kann und möchte ich noch nicht verraten. In der Stadt bin ich dann noch auf eine Art Food- & Drinkfestival geraten, auf dem vom 05. – 10.06.2018 jeweils täglich unterschiedliche Programmpunkte auf der Bühne dargeboten werden. Somit wurde mein Vorabstadtbesuch auch noch musikalisch umrahmt – was kann ich mehr verlangen ?.

Ich freue mich auf die nächsten beiden Tage, an denen ich bzw. wir diese Stadt hier erkunden und erleben dürfen.

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