Die vergangene Nacht war fast eine Kopie der Nacht davor. Ich bin schlecht eingeschlafen, habe gefühlt so gut wie gar nicht geschlafen und die Zwischenräume waren mit beschissenen Träumen gefüllt. Vielleicht reinigt wandern ja auch die letzten Zipfel des Hirns ??♂️.
Nach dem Frühstück bei netten Gastgebern (ich wurde auch darauf hingewiesen, dass ich mir gerne noch etwas Obst & Brötchen einpacken sollte) ging es in etwa zeitgleich zum Vortag los.
Zu Beginn war dann gleich der Aufstieg zur Burg, jedoch in einem etwas anderen Starttempo wie am Vortag, vielleicht bleibt die Lernfähigkeit im Alter erhalten und behält gegenüber dem Altersstarrsinn die Oberhand.
Auf eine zusätzliche Getränkeflasche zu meiner 0,75 ltr. Wanderflasche hatte ich am Morgen verzichtet, da ich ungefähr gegen Mittag in Monzel sein wollte und ich dort ja dann eine Rast im Gasthof einlegen könnte. Ein Fehler, wie sich später herausstellte.
In Monzel angekommen waren allerdings alle Gaststätten und Gästehäuser bis 14 Uhr geschlossen, sodass es mit der geplanten Rast so nichts wurde und ich entschloss mich noch den anstehenden Anstieg noch zu „erklimmen“ und dann auf meine Reserven zurückzugreifen.
Oben auf dem Berg musste ich leider feststellen dass ich unterwegs meine Wasserflasche verloren hatte und das war jetzt wirklich „Scheisse“. 17 km ohne etwas zu trinken gewandert, noch 15 km vor mir und ich hatte jetzt wirklich Durst. Es gab jetzt die Option in einen der angrenzenden Orte, in der Hoffnung auf offene Gaststätten oder Geschäfte, zu gehen oder weiterzulaufen und sich auf das Universum zu verlassen ?.
Und das Universum hatte gewonnen. Von einem mit entgegenkommenden Wanderpaar bekam ich eine halbvolle 0,75 ltr. Wasserflasche und im Laufe des Weges kam ich noch an einer Quelle mir trinkbarem Wasser entlang. Das Wasser war leicht mit Kohlensäure versetzt und hatte einen sehr starken Eisengehalt, aber es war trinkbar und löschte den Durst. Hier nochmal ein Dank ans Universum und an des Wandererpaar ?.
Auf den letzten 8 km der zweiten Tagesetappe kam dann auch der gemeldete Regen ins Spiel und ich kurz auf die Idee meinen heutigen Wandertag in der vor mir auftauchenden Herberge „Moselpanorama“ ausklingen zu lassen, allerdings hatte ich mich schon beim Verzehr meiner Apfelschorle samt Latte Macchiato nicht willkommen gefühlt und ich beschloss auch noch die restlichen Kilometer bis Neumagen-Drohn zu gehen.
Kurz nach meinem Aufbruch setzte der Regen noch etwas stärker ein und ich konnte jetzt auch meine Regenjacke austesten, die ihre Aufgabe ohne Beanstandung gemeistert hatte.
Im „Hotel zum Anker“ hatte ich direkt an der Mosel mein Zimmer für die Nacht gefunden. Nach dem Abendessen dachten dann auch meine Beine & Füsse sich in die innere Kommunikation integrieren zu müssen.