Touri – sein oder nicht sein?

Da stand ich nun heute Morgen vor der Frage wie denn mein Tagesablauf aussehen könnte. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten habe ich auf eine Sporteinheit verzichtet und dafür „lediglich“ Dehnübungen für meine Hüfte gemacht, aber das ist im Alter ja auch nicht zu vernachlässigen.

Als erstes Ziel hatte ich mir nach dem Frühstück dann das Naturreservat in Almö vorgenommen um dort mit Jana eine etwas längere Mittagsrunde zu drehen. Das im Reservat auch ein Stellplatz liegt empfand ich jetzt nicht unbedingt als Nachteil, auch wenn mir schon recht klar war, dass wir dort bestimmt nicht unser Nachtlager aufschlagen würden. Gegen Mittag dort angekommen haben wir sogar einen halbschattigen Platz vorgefunden womit sich das WoMo während unserer Abwesenheit nicht so wahnsinnig stark aufheizen konnte. Allerdings waren wir am Ende doch nur knapp mehr als eine halbe Stunde unterwegs, da die Wege im Reservat so gut wie nicht im Schatten lagen und das Ganze gerade für Jana nicht unbedingt vorteilhaft und entspannend gewesen ist. Zurück am WoMo haben wir dann noch eine Abkühlpause im Schatten eingelegt und dann stand ich vor der Frage: „Touri – sein oder nicht sein?“. Jana geht mit diesem Thema immer weitaus entspannter um. Vielleicht sollte ich mir an ihr hier einmal ein Beispiel nehmen ?.

Ich bin da ja oft etwas mit mir selbst am hadern. Natürlich möchte ich mir bei meinen Touren auch gerne die Sehenswürdigkeiten der Länder ansehen, die ich bereise. Allerdings möchte ich auch das Potential an „Nichtstun“ voll und ganz ausschöpfen. Und des Öfteren habe ich mich nach dem Besuch einer Stadt durchaus gefragt ob das jetzt „sein musste“ (siehe auch gerade Gestern in Ystad).

Damit ich aber zumindest einen Touri-Stempel für Heute in mein Heft bekommen konnte bin ich auf den Hafenstellplatz von Karlskrona gefahren, der sehr zentral liegt und ich mich dadurch auch direkt unmittelbar in der Altstadt befand. In Richtung Altstadt laufend bin ich dann am Marinemuseum vorbeigekommen, dem ich einen Besuch abgestattet habe. Und ich muss gestehen: schade, dass ich aufgrund der Tatsache, dass Jana im Wohnmobil geblieben war, nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hatte, aber hier hätte ich gerne und locker für mehrere Stunden bleiben können. Die Themen der Kriegsführung bzw. der hierzu auf Schiffen benutzten Waffen haben mich jetzt weniger interessiert, Themen wie die Navigation der früheren Seefahrt konnte ich allerdings so leider nur im Schnelldurchlauf durchgehen. Und begeistert hat mich vor allem dass der Eintritt in dieses wirklich hochwertige Museeum kostenlos gewesen ist, aber dies ist wohl in vielen staatlichen Museen in Schweden der Fall. Anschließend habe ich doch noch einen kurzen Abstecher in die Altstadt gemacht bevor ich dann aber sehr zügig wieder zum Wohnmobil und Jana zurück gegangen.

Nachdem ich den Touri-Stempel jetzt ja in meinem Aufgabenheft hatte konnte ich mich also um das wichtige Tagesthema, nämlich einen schönen und ruhigen Stellplatz an einem Wasser zu finden, kümmern. Es sollte schon in der Nähe von Kalmar liegen, da ich morgen gerne rüber nach Oland fahren möchte.

Dank Campercontact (für mich ist das im Moment die wirklich beste Stellplatzapp) habe ich auch einen (zumindest sich gut lesenden und auf google.maps auch gut ausschauenden) passenden Stellplatz gefunden. Ob der dann auch wirklich für mich bzw. uns taugt stellt sich immer erst vor Ort heraus. Zumal dann ja auch immer noch nicht gesagt ist ob auch noch ein Platz für uns frei ist, zumal ich die großen Platze gerne vermeide und lieber auf einen kleinen gemütlichen Platz stehe. Und was soll ich sagen: es ist ein Volltreffer :-). Lediglich fünf Stellplätze sind vorhanden, er liegt direkt an einem kleinen Hafen und die sich vor Ort befindlichen beiden Nachbarn sind das Gegenteil von Stinkstiefeln. Also alles richti gemacht, wir bleiben hier und genießen den Rest des Tages.

Lediglich Jana`s Wunde unter dem rechten Vorderbein macht mit etwas Kummer. Ich hatte ihr heute Mittag Jodsalbe aufgetragen, allerdings scheint sie das zum Kratzen veranlasst haben und nun ist sie an mehreren Stellen offen und blutet. Ich denke, dass ich vielleicht doch noch einen schwedischen Tierarzt aufsuchen muss – ich möchte aber, soweit möglich, das Wochenende abwarten.

Es war auf jeden Fall ein schöner Tag – sogar trotz Touri-Programm.

Vergessen habe ich aber doch tatsächlich den Besuch des „Laxen-Hus“ in Mörrum, aber der war für mich unspektakulär, dass er auch keine weitere Bericherstattung verdient. Passionierte Angler sind dort aber jedoch bestimmt gut aufgehoben.

Start:         S – 29034 Fjälkinge

Ziel:           S – 38896 Ljungbyhom – 56,5102 / 16,1819

KM: 201

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