Tief im Süden

Kann sich eigentlich ein Mensch an Sonnenauf- und Untergängen satt sehen? Für mich hat jeder Sonnenaufgang und Sonnenuntergängen eine besondere Magie, die ich jedes Mal von neuem auf mich wirken lasse und genieße.

Bei Komoot hatte ich für den Vormittag eine Wanderung herausgesucht, die sich ganz in der Nähe von meinem Schlafplatz befand.

Nachdem ich einen passenden Platz zum parken gefunden hatte, meine Wanderkleider angezogen und meinen Rucksack aufgezogen hatte, machte ich mich auf den Weg.

Irgendwann nach circa 2 km der Strecke bog ich von einem Fahrweg auf einen Wanderweg ab, der sich durch das Dickicht der sardischen Berghänge schlängelte.

Ich sah mich schon ganz im Stile von Asterix und Obelix wie ich das von Hand erlegte Wildschwein auf meinem Rücken mit erhobenem Haupte in das Dorf trage.

Kurz darauf hörte ich das Grunzen einer Wildsau und packe mein Messer aus dem Rucksack um in meine Hosentasche.

In der Realität wäre diese Szene aber alleine an meiner eher gemäßigt ausgeprägten Muskulatur gescheitert, vom eigentlichen Ausgang des Kampfes mit der Sau einmal ganz abgesehen.

Zum Glück machte sich das Schwein aber wohl vom Acker, denn außer ein paar Tauben, hunderte Geckos sowie ein Herde Rehe begegnete mir nichts mehr aus der Tierwelt.

Die Strecke war insgesamt gesehen jetzt kein wirkliches Wanderhighlight, ich konnte jedoch meinen Drang zur Bewegung Befriedigung verschaffen.

Danach ging die Fahrt nach Chia auf einen Campingplatz auf dem ich dann für zwei Nächte eingecheckt hatte. Der Platz schließt eigentlich offiziell am morgigen Donnerstag, ich kann aber bis Freitag hier bleiben.

Irgendwie hatte ich Lust einfach mal die Stühle vor den Bus zu stellen und zwischendurch einfach mal die Füße hochzulegen und mit Campingplatznachbarn ins Gespräch zu kommen.