Sarajevo

Sarajevo, soll ich oder soll ich nicht? Eigentlich wollte ich nicht noch weiter ins Land hinein fahren, sondern eher in Richtung Montenegro starten – eigentlich ?.

Aber wenn ich schon mal hier in der Nähe bin, dachte ich mir, dann sollte ich diese Stadt, deren Olympischen Winterspiele 1984 mir noch im Gedächtnis sind, und deren tragische Vergangenheit aus den 90iger Jahren auch in den Hirnwindungen präsent ist, auf jeden Fall besuchen.

Die Zerstörung durch den Krieg in den 90igern ist an einigen Stellen durchaus noch sichtbar, und die Bilder aus der Zeit des Krieges werden in vielen unterschiedlichen Museen mit einer Direktheit und Dramatik gezeigt, die bei mir schon an die Grenzen meiner Vorstellungskraft gehen. Die Spezies Mensch ist einfach eine Bestie und kann aus ihrer eigenen Vergangenheit wohl keine nachhaltigen Lehren ziehen. Anders sind für mich Kriege und ähnlich Greueltaten nicht zu erklären.

Die Stadt hat selbstverständlich auch noch andere Gesichter. Seien es alte und von der Zeit gezeichneten Relikte der Olymischen Spiele oder die vielen wunderschönen Gebäude verschiedenster Art, seien es die kleinen Gassen der Altstadt mit ihren Kunsthandwerksläden und Restaurants und Cafés, oder sei es die modernere Fußgängerzone mit ihren austauschbaren Markenläden, die in jeder größeren Stadt zu finden sind.

Am Ende bin ich zwei Tage in der Stadt geblieben, tagsüber bei wechselhaftem aber meist trockenem Wetter, nachts mit durchaus heftigen Regenfällen.

Morgen geht‘s weiter, vorerst mal noch in Bosnien. Von meinen Stellplatznachbarn vom HoBo-Team habe ich für die nächsten beiden Tage noch ein paar Tips bekommen und so muss Albanien wohl doch noch ein paar Tage auf mich warten.

So ist das halt wenn man planlos auf die Reise geht – oft kommt einfach etwas dazwischen.