fällt mir als Überschrift zu diesem sehr gemischten Tag nur ein.
Der Tag begann mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Nach dem Frühstück schaute ich nochmal im Netz, wann denn die Bergbahn von der Mittelstation auf die Bergstation in 2000 m Höhe fahren würde und entdeckte 8.30 Uhr. Das könnte ich schaffen.
Um 8.25 war ich oben, da war jedoch außer ein paar diskussionsfreudigen Hunden noch kein Mensch am Start. Gegen 8.40 Uhr rührte sich dann die Bahn aus dem Tal und brachte erstmal Personal mit nach oben, welches kurz darauf dann auch mit der Gondel nach ganz oben weiterfuhr.
Mir wurde dann mitgeteilt, dass ich mein Ticket um 9.10 Uhr kaufen könnte und der Publikumsverkehr ab 9.30 Uhr befördert werden würde. Ab 9.15 Uhr trafen dann immer mehr Leute von unten kommend ein und ich erinnerte mich wieder an die Worte der Rumänin von gestern Abend.
Auf der Fahrt nach oben konnte ich diesen wundervollen Naturpark schon genießen und freute mich auf das große Bergplateau in über 2.000 Metern Höhe. Oben, mit der ersten Gondel ankommend, ausgestiegen, startete auch parallel sofort die Partymusik des Restaurants. Meinen freudigen Gesichtsausdruck könnt ihr euch sicherlich bildlich vorstellen.
Also bin ich direkt los gestartet, um schnellstmöglich Abstand zum Lärm zu bekommen, und kurz darauf war sie wieder da, diese himmlische Ruhe, die mein Herz einfach höher schlagen lässt. So bin ich meines Weges gegangen, die Beine von meiner gestrigen Tour durchaus noch spürend, und entdeckte nach rund 3 km zuerst einen Parkplatz mit recht vielen Fahrzeugen und dann auch die Fahrzeugbesatzungen mit Hund, Kind, Fahrrädern und Kommunikationslust. Ich komme zum Schluss meiner Entscheidung: ich habe gedreht und bin zurück zur Bergbahnstation.
Was dort mittlerweile an Menschenmassen unterwegs gewesen war, hatte ich mir beim besten Willen nicht vorgestellt. Und die Mittelstation glich auch eher dem Treffpunkt der „Haute Couture“ von Rumänien. Irgendwie verfestigte sich der Eindruck, dass ich hier im St. Moritz von Rumänien gelandet war.
Als ich bei der Gondelabfahrt auch noch entdeckt hatte, dass das Fest im Ort bis einschließlich Sonntag ging, war meine Weiterreise besiegelt. Wenn ich da bereits gewusst hätte wie der Tag verläuft, dann wäre ich vielleicht noch geblieben.
Die Weiterfahrt ging nach Brasov zur Stadtbesichtigung. Zu dieser ist es jedoch nicht gekommen, da gefühlt alle Personen der Gegend, die nicht auf dem Berg gewesen sind, sich in Brasov befunden haben müssen. Parkplätze für PKW‘s gabs im Stadtbereich keine mehr, von Parkplätzen für Wohnmobiie ganz zu schweigen. Nach diversem Hin- und Her-, Kreu- und Quer, Hoch- und Runterfahren durch die Stadt gab ich mein Vorhaben auf.
Also hatte ich kurz nach einem Alternativprogramm für den Spätnachmittag geschaut und wurde bei den Wehrkirchen in direkter Nähe von Brasov fündig. Ganz interessante Geschichten, was unsere deutschen Vorfahren dort ab den 11. bzw. 12. Jahrhundert so „getrieben“ hatten.
Danach war die Stellplatzsuche angesagt, die sich heute aber irgendwie als schwierig herausstellte. Bei P4N war nicht wirklich was Überzeugendes zu finden, um bei Google zu suchen war ich heute etwas demotiviert. Die kleinen Ortschaften, durch die ich dann suchend gefahren war, gaben mir heute auch kein überzeugendes Gefühl.
Am Ende stand ich kurz vor Sonnenuntergang auf dem Parkplatz eines Klosters. Auf meine eher rhetorische gedachte Frage ob ich denn hier über Nacht stehen bleiben könnte, kam die freundliche Bejahung mit dem Hinweis dafür 20 Euro in die Kasse zu legen.
Am liebsten hätte ich umgedreht, aber aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und kurz bevorstehenden Dunkelheit bin ich geblieben. 20 Euro waren mein bisheriges Übernachtungsbudget der vergangenen 16 Tage.