Von wegen „morgen früh geht bestimmt wieder die Sonne auf“, vom prasselnden Regen wurde ich gegen 6.30 Uhr geweckt und in den Tag gerufen.
Nachdem ich dann so langsam in die Gänge gekommen war, geduscht und gefrühstückt, beim Bäcker das Pane für den Tag gekauft, den Müll entsorgt und das Wasser aufgefüllt hatte, rollte ich mit dem Bus in den Tag, ohne zu wissen wo ich ankommen wollte. Einfach etwas über kleine Straßen durch die Gegen tuckern, das war mein Tagesplan.
Irgendwo im „Nichts“ folgte ich einem Wegweiser nach „Aineto“, ohne zu wissen was mich dort erwarten sollte. Beim Ortsrundgang konnte ich jedoch schnell feststellen, dass hier an fast allen Häusern in den letzten Jahren viel restauriert worden war, es gibt ein Gemeindehaus, einen Dorfplatz zum geselligen Beisammensein, einen Kindergarten und eine Schule. Es zeigte sich recht schnell, dass der kleine Ort wohl doch recht lebhaft zu sein scheint. Die Kirche wurde allerdings noch nicht restauriert, es scheint wohl kein Bedarf zu bestehen.
Bei meinem weiteren Rundgang entdeckte ich einen alten Van mit deutschem Kennzeichen, der mir vor 3 Tagen in Campol schon aufgefallen war. Auf Nachfrage bei einer Spanierin, die gerade ihren Gemüsegarten einsäte, brachte mich diese zu Paula, der Vanbesitzerin, die vor 20 Jahren in diesen Ort gezogen war.
In den 80er Jahren wurde der Ort, und auch andere Orte in der Umgebung, legal „besetzt“ unter der Auflage, dass die neuen Bewohner die alten Häuser wieder restaurieren müssen. So durfte auch Paula vor 20 Jahren im Ort einziehen, sich eine Ruine aussuchen, die sie seit dieser Zeit – je nach finanziellen Möglichkeiten – restaurierte. In den ersten 6 Jahren wohnte sie im Gemeinschaftshaus, seit 14 Jahren in ihrem eigenen Haus.
Ich bin nach meinem Besuch bei Paula begeistert, wie mich das Schicksal heute in diesen Ort verschlagen hat und ich somit etwas mehr über die Dörfer hier in der Gegend erfahren und lernen durfte.
Heute Nacht werde ich auch einfach hier bleiben und meine Reise erst morgen fortsetzen.